Monat: <span>September 2016</span>

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Es ist kein Geheimnis, dass gute (Aus)Bildung Geld kostet.

Wir veranstalten daher kommenden Sonntag, 2. Oktober 2016, von 10 bis 19 Uhr, in der Fasangasse 25/2. Stock, 1030 Wien, unsere erste TopSwap Kleidertausch-Party!

Der gesamte Erlös kommt unserem Verein scholarship4you zugute. Damit wird die Bildung und Ausbildung von Menschen unterstützt, die aus Kriegsgebieten zu uns flüchten mussten und sich hier ein neues Leben aufbauen wollen.

Bringt Kleider und Accessoires, die noch sehr gut erhalten sind, die aber schon eine Weile nicht mehr zu euren Favoriten zählen, in unsere TopSwap-Boutique und tauscht sie gegen „neue“ Sachen, die wieder Schwung und Freude in euren Kleiderkasten bringen! (Mehr Informationen zu den Spielregeln der TopSwap Kleidertauch Party unter http://www.topswap.at/spielregeln/)

Plant genug Zeit ein für’s Stöbern, denn laufend kommen neue Kleidungsstücke von anderen BesucherInnen dazu. Zischendurch könnt ihr mit eurer Freundin ein Gläschen Prosecco schlürfen oder eine kleine Stärkung an unserem Buffet zu euch nehmen. So macht helfen Freude!

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Also: Durchforstet schon mal eure Kleiderschränke! Wir sehen uns am Sonntag!

Anmeldung erbeten, aber auch spontane BesucherInnen sind uns willkommen!

Alle Infos zu TopSwap und zur Anmeldung hier: http://www.topswap.at/

Ihr könnt über Facebook eure FreundInnen zu unserer Kleidertausch Party einladen:
https://www.facebook.com/TOPSWAPTOPSWAP/

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Manu, ibsc – Institut für Beratung, Schulung und Coaching, für die Überlassung der Räumlichkeiten!

shivanWie heißt du und wie alt bist du?

Mein Name ist Shvan, ich bin 20 Jahre alt.

Woher kommst du?

Ich komme aus Syrien. Geboren bin ich in der kurdischen Stadt Hasaka, in der Nähe der irakisch-türkischen Grenze. Später bin ich aber nach Damaskus gegangen.

 

Warum bist du nach Österreich gekommen?

Wegen des Krieges. Die PKK ist in Hasaka sehr mächtig. Sie zwingen junge Männer zur Miliz. Auch die syrische Armee verpflichtet alle Männer über 18 Jahren für die Armee. Ich will aber niemanden töten.

Wo lebt deine Familie?

Meine Eltern und zwei meiner Schwestern leben in Istanbul. Zwei Brüder leben in Damaskus. Einer davon ist leider seit zwei Monaten verschwunden. Die Polizei und die iranische Miliz haben ihn vor zwei Monaten geholt, weil er Kurde ist, und ins Gefängnis gesperrt. Seither haben wir nichts mehr von ihm gehört. Eine Schwester lebt in Mazedonien und eine Schwester lebt in Linz und hat dort um Asyl angesucht. Mein jüngerer Bruder Yusef lebt mit mir hier.

Was hast du in deiner Heimat gemacht?

Ich habe die Grundschule fertig gemacht, in den Ferien habe ich immer als Kellner gearbeitet. Nach der Grundschule wollte ich die dreijährige Schule machen, die man besuchen muss, um anschließend zur Universität gehen zu können. Dort wollte ich Medizin studieren. Als Kurde ist es leider überall schwer. Ich habe zwei Jahre und zwei Monate in Damaskus gelebt bei Verwandten bis die PKK kam und mich für drei Tage eingesperrt hat. Sie wollten, dass ich mit ihnen kämpfe. Ich habe dann gesagt, ok, ich mache mit, muss aber noch etwas bei einem Freund abholen. Sie haben mir geglaubt und so bin ich aus dem Gefängnis gekommen und bin sofort in die Türkei geflüchtet. Ich hatte großes Glück.

Welche Sprachen sprichst du?

Ich spreche Arabisch und Kurdisch. Mit diesen beiden Sprachen bin ich aufgewachsen. Auf der Flucht habe ich sieben Monate in der Türkei gelebt und als Schneider gearbeitet. Dabei habe ich ganz gut Türkisch gelernt. Und jetzt spreche ich schon ein bisschen Deutsch.

Welche Hobbies hast du?

Ich liebe Musik und spiele Bouzouki, das ist ein kurdisches Saiteninstrument. Lieder konnte ich das Bouzouki nicht mitnehmen hierher. Ich singe gerne dazu.

Welche Pläne hast du für deine Zukunft in Österreich?

Ich möchte gerne die Matura nachholen, zur Universität gehen und dort Medizin studieren. Das war schon immer mein Lebenstraum, aber aufgrund der Umstände zuhause konnte ich nicht mehr weiter lernen.

Was wünschst du dir von Österreich?

Ich bin überrascht von Österreich. Hier gibt es jeden Tag andere Regeln für Flüchtlinge. Das ist nicht gut.

Möchtest du sonst noch etwas sagen?

Ich möchte allen danke sagen, die mich verstehen und uns helfen. Ich weiß, dass diese Menschen nicht verantwortlich sind für die Politik, in der sich andauernd die Regeln ändern. Ich wünsche mir, dass ich bleiben kann. Ich brauche nicht viel Hilfe, ich will einfach nur lernen und arbeiten, um bleiben zu können.

 
scholarship4you:
Wir haben mit der Hilfe von großzügigen Menschen für Shivan einen Deutsch A2-Kursbesuch (Kursgebühren und Tickets) für September bis November finanziert.
Nun hoffen wir, dass er dank großzügiger Spender ab Mitte Dezember auch den Folgekurs besuchen kann.

FotoSamerklWie heißt du und wie alt bist du?

Mein Name ist Samer, ich bin 26 Jahre alt.

Woher kommst du?

Ich komme aus Syrien. Idleb, meine Heimatstadt, ist vor einer Woche wieder mit mehreren Phosphorbomben bombardiert worden.

Warum bist du nach Österreich gekommen?

Ich bin aufgrund des Krieges in meiner Heimat nach Österreich gekommen. Es gibt Bomben und Terror. Mein Bruder war schon vor mir hier, zu ihm wollte ich. Im Internet habe ich außerdem gelesen, dass Wien schon öfter zur lebenswertesten Stadt gewählt wurde. Auch das war ein Grund hierher zu kommen.

Wo lebt deine Familie?

Meine Eltern, ein Bruder und eine Schwester leben noch in Syrien. Mein Vater ist Farmer und war vor seiner Pensionierung Lehrer für Geschichte. Zwei meiner Brüder leben in Katar, eine Schwester ist dort verheiratet. Ein Bruder hat in Österreich Asyl bekommen und lebt jetzt in Wien.

Was hast du in deiner Heimat gemacht?

Ich habe in Aleppo Marketing studiert, musste das Studium aber kurz vor dem Abschluss abbrechen. Aleppo ist auf Seiten des syrischen Präsidenten, meine Heimatstadt hat sich als erste Stadt gegen Assad gewandt. So ist es für mich sehr gefährlich geworden, weiter zur Universität zu gehen. Sie haben Studenten aus meiner Heimatstadt einfach verhaftet und ins Gefängnis gesperrt. Es gibt ein riesengroßes Spitzelnetzwerk an der Universität von Aleppo. Wer etwas gegen den Präsidenten sagt, wird ins Gefängnis geschickt und terrorisiert.

Außerdem war das Gelände der Universität Ziel eines Bombenangriffs, bei dem 91 Studenten getötet wurden.

Nach dem Abbruch des Studiums habe ich meinem Vater auf der Farm geholfen.

Welche Sprachen sprichst du?

Ich spreche Englisch und Arabisch.

Welche Hobbies hast du?

Ich fotografiere und habe für meine Bilder eine Facebook-Seite mit vielen Followern. Fotografie ist mehr als ein Hobby. Ich habe schon einen Job in Aussicht, sobald ich Asyl bekomme.

Außerdem mag ich sehr gerne Fahrradfahren und Volleyball. Volleyball habe ich erst hier in Österreich kennen gelernt, es macht mir sehr viel Spaß.

Welche Pläne hast du für deine Zukunft in Österreich?

Wenn ich Asyl habe, will ich sehr gut Deutsch lernen. Dann möchte ich arbeiten und mir so ein Studium für Solarenergie finanzieren. Es gibt eine Wende weg von der erdölabhängigen Energie zur umweltfreundlichen Energie. Ich glaube, in diesem Sektor wird es viele Jobs geben.

Was wünschst du dir von den österreichischen Menschen?

Ich wünsche mir, dass Flüchtlinge Hilfe bei den ersten Schritten bekommen, um hier rasch ein Leben aufzubauen. Nicht mehr. Ich bin nicht gekommen, um von Sozialhilfe zu leben. Ich möchte schnell arbeiten.

Möchtest du sonst noch etwas sagen?

Als ich herkam, dachte ich, alles sei sehr kompliziert und fremd. Aber als ich angekommen bin, traf ich dann Menschen, die mir sehr geholfen haben. Ihnen ist es egal, aus welcher Kultur ich komme oder welcher Religion ich angehöre. Einzig und allein Humanität zählt für sie.

Ich habe die besten Menschen getroffen, die ich je in meinem Leben treffen werde. Ich kann ihnen alles erzählen, alle meine Geheimnisse anvertrauen. Sie sind wie eine Familie für mich.

Was sie für uns getan haben, würde nicht einmal meine Verwandtschaft machen: Sie haben uns in ihr Haus aufgenommen, uns Essen gegeben und in allen Dingen geholfen. Die junge Generation in meiner Heimat würde das wahrscheinlich nicht mehr machen, die ältere Generation meines Vaters schon.

 

scholarship4you:
Samer wird Mitte September einen A2-Kurs besuchen.

PortraitMohammadmittelWie heißt du?

Mein Name ist Mohammad.

Wie alt bist du?

Ich bin am ersten Juli 19 Jahre alt geworden.

Woher kommst du?

Ich komme aus dem Irak und zwar aus Mossul.

Warum bist du nach Österreich gekommen?

Der IS hat meine Stadt besetzt. Das war für mich gefährlich. Sie kommen in die Häuser und nehmen die jungen Männer mit, damit sie für sie kämpfen.

Wenn ein Mann trinkt oder raucht, wird er öffentlich ausgepeitscht. Das haben sie mit mir gemacht, weil ich in der Öffentlichkeit eine Zigarette geraucht habe. In Mossul müsste ich andere Kleidung tragen, ich hätte kein Internet, ich müsste meinen Bart wachsen lassen und dürfte keine längeren Haare haben. Das wäre ein schreckliches und gefährliches Leben für mich.

Wo lebt deine Familie?

Meine Familie lebt noch in Mossul. Sie konnten nicht mit mir kommen. Aber einer von meinen Brüdern lebt in Tirol.

Was hast du in deiner Heimat gemacht?

Ich habe als Kosmetikverkäufer im Geschäft meines Bruders gearbeitet.

Welche Sprachen sprichst du?

Ich spreche vier Sprachen: Arabisch, Deutsch, Türkisch und Englisch. Ich habe schon A2-Niveau in Deutsch erreicht.

Welche Hobbies hast du?

Meine Hobbies sind Schwimmen und Fitness. Im Irak habe ich eine Bronzemedaille im Schwimmen gewonnen.

Welche Pläne hast du für deine Zukunft in Österreich?

Ich möchte unbedingt studieren und Jurist werden. Wenn ich das erreicht habe, möchte ich einfach eine gute Arbeit als Jurist finden, eine Familie gründen und ein schönes, normales Leben in Österreich führen.

Möchtest du sonst noch etwas sagen?

Ich freue mich über die viele Hilfe, die ich hier bekomme und möchte gerne allen, die mir helfen, danke sagen!

scholarship4you:
Mohammad hat A1 mit Hilfe einer Freundin und eines Kursbuches samt CDs zuhause gelernt. A2 hat er an der Volkshochschule im Sommer schon absolviert. Zur Verfestigung seiner neuen Sprachkenntnisse wird er ab Mitte September einen mit Hilfe von Spenden finanzierten A2+-Kurs besuchen.

What do asylum seekers do throughout the day? Possibly you imagine they are free to spend their days doing whatever they like. But think about it again and the reality of their situation becomes clearer.

Consider this: they have hardly any financial resources; travel is not affordable; entertainment is not affordable; they don’t know anyone and the country is a strange place. If they are lucky, they might have been donated a bicycle. If they have even more luck, they live in a shelter which provides internet access. And if they are incredibly fortunate, they have ended up somewhere where they are offered some kind of recreational program, including perhaps football games, free German courses, an occasional excursion or opportunities to meet other people.

Such activities are valued, but they do not fill each and every day. And above all, they do not distract from the feeling that you are condemned to spend each and every day, for weeks and months, waiting. Waiting for an interview; waiting for an asylum decision; or waiting for a place in one of the rare German courses. And so passes precious lifetime: many fall into depression and despair.

We have got to know many such people: full of hopes and plans for a secure future. No one wants to live in a social safety-net. Everyone wants to be able to stand on their own, make something of their lives, be proud of their achievements – and give something back to the country that has taken them in.

These are the people we want to help. Let them progress in their lives here, quickly learning the language, and attending courses that can give them professional recognition. Course attendance, homework, and learning, also provide a daily routine and structure, which relieves the feeling of being condemned to wait.

Most of the refugees we know have a clear idea of their future. They have the necessary skills, talent and will to make something of their lives. Our society can benefit too if we help them to learn the language and encourage their talents. This is exactly what our association intends to do and we hope that you will support our efforts.

When these people first arrived in our country we donated blankets, clothing and food. Now they need the chance of a future. Instead of spending money on food which we push into their hands at the train station while sending them on their way, the time has come to use this money to give them some kind of future.

Every euro you donate will be invested in tuition fees and travel, to give displaced people the chance of an (educated) future.