Monat: <span>Januar 2017</span>

Konjugieren, Deklinieren, infiniter und finiter Artikel, Nominativ, Dativ, Akkusativ, Präpositionen – na, alles noch im Kopf?

Samer und die beiden Brüder Yusef und Shvan halten stolz ihre Teilnahmebestätigungen für den A2-Kurs in ihren Händen. Ein wirklich fordernes Lern-Level. Hier geht es grammatkalisch richtig zur Sache!

Was uns Österreicherinnen und Österreichern selbstverständlich ist, müssen die zu uns Geflüchteten mühsam erlernen: Welche Verben verlangen den Dativ, welche den Akkusativ, welche brauchen gar ein Dativ- und ein Akkusativobjekt? Welche Präpositionen brauchen welchen Fall? Und Vieles mehr. Wir erlernen diese Dinge durch das muttersprachliche Aufwachsen relativ automatisch. Wenn etwas falsch ist, klingt es komisch in unseren Ohren. Für die Asylwerber ist es hartes Lernen: Listen mit Verben und Präpositionen müssen im Kopf behalten werden. Wer einen grammatikalisch richtigen Satz sprechen will, muss in seinem Kopf eine ganze Menge an Möglichkeiten „abklopfen“: Was ist das Subjekt im Satz, was das Objekt? Welchen Fall verlangt das Verb? Welchen Fall verlangt die Präposition? Ist das Subjekt männlich, weiblich oder sächlich, Singular oder Plural? Wie ist daher die korrekte Endung des Subjekts und des dazugehörigen Adjektivs? All das muss in Sekundenschnelle ablaufen, wenn ein richtiger Satz gesprochen werden soll.

Naturgemäß ist es für alle sehr schwierig und braucht sehr viel Zeit und Übung, um das korrekt und auch schnell zu beherrschen. Manchen fällt es leichter, eine Sprache zu erlernen und manchen nicht so leicht. Manche haben schon in ihrer Heimat das Lernen gelernt, manche müssen erst herausfinden: Wie lerne ich am besten? Auch die Basisbildung, die die jungen Leute von zuhause mitbringen, ist natürlich sehr unterschiedlich. Samer und Shvan werden Anfang Februar mit dem B1-Kurs beginnen. Yusef wird noch einmal den zweiten Teil des A2-Kurses wiederholen, damit sich alle Lerninhalte in Ruhe festigen können. Alle drei lernen zusätzlich zum Kurs noch mit privaten Lehrerinnen, denn jede Stunde, in der sie jemanden zum Deutschsprechen haben, ist kostbar für sie.

Wir sehr stolz auf alle drei: Sie haben die Kurse gewissenhaft besucht, ihr Bestes gegeben und man kann sich schon recht gut mit ihnen in ihrer neuen Sprache unterhalten!

Wir hoffen, dass die Kursgebühren und die Monatstickets für die öffentlichen Verkehrsmittel für die Fortsetzungskurse wieder mittels Spenden finanziert werden können.
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Herzlichen Dank allen Unterstützerinnen und Unterstützern!